Shirley Kurata sitzt vor einem Computer

Homestories

Homestories mit Shirley Kurata

VERÖFFENTLICHT: 9. MAI 2022

LESEZEIT: 5 MINUTEN

Frau mit Brille und farbenfroher Kleidung sitzt auf einem weißen Stuhl, umgeben von Malutensilien und Pflanzen in einem Innenhof.

Shirley Kurata ist eine in Los Angeles ansässige Stylistin und Kostümdesignerin. Ihre Arbeiten sind im Fernsehen, in Filmen, Werbekampagnen, Mode-Editorials, auf dem Laufsteg und auf der Bühne zu sehen, unter anderem bei The Voice, Kampagnen für Rodarte, Kenzo und Gucci sowie in Musikvideos wie Babushka Boi von A$AP Rocky. Darüber hinaus ist sie Mitinhaberin der Lifestyle-Boutique Virgil Normal.

„Musik verstärkt die Stimmung, die man in seinem Zuhause haben möchte, egal ob man chillen, entertainen oder glücklich sein möchte.“

Stil und Musik sind untrennbar miteinander verbunden. Wir reagieren nicht nur auf die Klänge, sondern auch auf das visuelle Erscheinungsbild, das sie begleitet. Ikonen wie David Bowie, Madonna, Brian Eno und David Byrne haben ihre kreativen Welten nicht nur durch ihr Songwriting und ihre Performance, sondern auch durch ihren unverwechselbaren Stil zum Ausdruck gebracht. Jeder von ihnen hat auch Shirley Kurata inspiriert, die Superstylistin aus Los Angeles. Mit ihrem markanten Retro-Futurismus hat sie eine Vielzahl von Künstlern und Marken beeinflusst, darunter Beck, Jenny Lewis, Tierra Whack, Pharrell und Bright Eyes. Egal ob in einem aufwendig produzierten Musikvideo, einer Magazin-Fotostrecke oder bei einem Auftritt auf dem Afropunk Festival oder South by Southwest – ihre Looks verändern die Art und Weise, wie wir Künstler sehen und ihre Musik hören.

Es ist daher kaum verwunderlich, dass Shirleys Zuhause ein Tempel der musikalischen Inspiration ist. Von ihrer eklektischen Vinylsammlung bis hin zu Plattenspielern, Kassettenrekordern und Boomboxen – Musik ist ein zentrales Designelement in ihrem sorgfältig eingerichteten Haus in Los Angeles. Ihr Musikstil ist, ähnlich wie ihre persönliche Ästhetik, von Einflüssen aus verschiedenen Jahrzehnten und Kulturen geprägt. Gleichzeitig spiegelt Shirleys Zuhause die helle, farbenfrohe Atmosphäre ihrer Heimatstadt Los Angeles wider. Hier betreibt sie auch Virgil Normal, einen „Concept Lifestyle Store“ im Stadtteil Silverlake. Los Angeles, so erklärt sie, eröffne eine Welt voller Kreativität und Möglichkeiten, sei aber auch ein Ort, an dem man „abschalten kann, wenn man will“. Mit diesen Worten könnte sie genauso gut ihr eigenes Zuhause beschreiben.

Shirley Kurata geht in einem bunten Pullover eine gelbe Treppe hinauf.
Shirley Kurata steht in einem Wohnzimmer.
Ein Wohnzimmer mit Kaktuspflanzen und einem cremefarbenen Marshall-Lautsprecher.
Eine orangefarbene Couch in einem Wohnzimmer.
Shirley Kurata sitzt auf einer orangefarbenen Couch.
Eine Küche mit einem weißen Tisch und Stühlen.
Shirley Kurata geht in einem bunten Pullover eine gelbe Treppe hinauf.
Shirley Kurata steht in einem Wohnzimmer.
Ein Wohnzimmer mit Kaktuspflanzen und einem cremefarbenen Marshall-Lautsprecher.

WIE WÜRDEST DU DEINEN STIL ZU HAUSE BESCHREIBEN?

Space Age Folk, Moderne Mitte des Jahrhunderts.

WIE FÜGT SICH DIE MUSIK IN DAS AMBIENTE DEINES ZUHAUSES EIN?

Musik verstärkt die Stimmung, die man in seinem Zuhause haben möchte, egal ob man chillen, tanzen, entertainen oder glücklich sein möchte.

HAST DU EINEN LIEBLINGSPLATZ IN DEINEM HAUS, AN DEM DU MUSIK HÖRST?

Am Esszimmertisch.

DU HAST EINE MENGE SCHALLPLATTEN. WAS LIEGT GERADE AUF DEINEM PLATTENSPIELER?

De La Soul „3 Feet High and Rising“.

Shirley Kurata creates art on a balcony.
Shirley Kurata steht auf einem Balkon.

DU HAST EIN PAAR VERSCHIEDENE PLATTENSPIELER UND EINE KLEINE BOOMBOX – WELCHE BEDEUTUNG HABEN DIESE GEGENSTÄNDE?

Als Kind hatte ich eine pinkfarbene Sharp Boombox aus den 80ern, die ich über alles liebte. Leider wurde sie irgendwann aus dem Auto meines Bruders gestohlen, und ich war sehr traurig darüber. Einige Freunde, denen ich mein Leid geklagt hatte, fanden auf einem Flohmarkt eine ähnliche rosafarbene Boombox und schenkten sie mir zum Geburtstag – das hat mich unglaublich glücklich gemacht. Außerdem besitze ich noch alle meine Mixtapes aus der Jugend, daher brauche ich unbedingt einen Kassettenspieler, um sie anhören zu können. Ich liebe auch jede Art von Space-Age-Musikabspielgerät… Ich habe einen Bubble-Plattenspieler, der mehr zur Show als zum praktischen Abspielen dient, und einen neueren Plattenspieler, den ich zum eigentlichen Musikhören benutze.

ERZÄHL UNS EIN BISSCHEN ÜBER DEINE PLATTENSAMMLUNG.

Ich habe eine große Sammlung von Schallplatten aus den 60er-, 70er- und 80er-Jahren, wobei der Schwerpunkt auf den 80ern liegt. Besonders fasziniert bin ich von den frühen 80er-Jahren, den Jahren 1979 bis 1981, in denen Synthesizer, Funk, Boogie, Disco, No-Wave und Post-Punk auf einzigartige Weise miteinander verschmelzen. Einige meiner Lieblingsbands haben in dieser Zeit herausragende Alben veröffentlicht, darunter ESG, OMD (Orchestral Manoeuvres in the Dark), YMO (Yellow Magic Orchestra), Joy Division, Talking Heads, Orange Juice, Gary Numan und Liquid Liquid.

WIE FINDEST DU PLATTEN?

Ich besuche gerne den Flohmarkt des Pasadena City College, wo es eine großartige Auswahl an Plattenverkäufern gibt. Außerdem kaufe ich immer viele Platten, wenn ich nach Japan reise, denn dort finde ich die besten Plattenläden. Hier in L.A. schaue ich regelmäßig in einigen meiner Lieblingsplattenläden vorbei, wie Record Jungle und Permanent Records. Eine weitere Quelle für großartige Schallplatten ist Bueno Records, das sich in der Hütte hinter meinem Laden Virgil Normal befindet.

HAST DU VERSCHIEDENE PLATTEN FÜR VERSCHIEDENE TAGESZEITEN?

Wenn ich arbeite, höre ich eher Musik, die etwas ruhiger und melodischer ist, aber genug Rhythmus hat, um mich nicht müde zu machen. Musik wie Brian Eno, japanischer City-Pop, Shoegaze, Stereolab, Kevin Ayers, The Feelies, Felt. Abends tanze ich manchmal mit meinen Katzen. Dann höre ich eher tanzbare Musik wie 80er-Jahre Freestyle, frühe Madonna, japanische Disco und italienische Disco.

Shirley Kurata
Shirley Kurata
Shirley Kurata liest ein Buch
Shirley Kurata steht mit einer Tasse Kaffee in der Hand in einer Küche.
Shirley Kurata
Shirley Kurata
Shirley Kurata liest ein Buch

WAS IST DER UNTERSCHIED ZWISCHEN DEM STYLING VON MENSCHEN UND DEM STYLING DEINES WOHNRAUMS?

Beim Gestalten deines Wohnraums geht es darum, eine Umgebung zu schaffen, die dir selbst sowie den dort lebenden Menschen und Tieren gefällt, sodass sich alle Bewohner wohlfühlen. Das Styling von Menschen hingegen zielt darauf ab, ihre Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen und ihnen zu gefallen. Während das Einrichten eines Wohnraums eher ein Selbstzweck ist, stellt das Styling von Menschen eher eine Dienstleistung dar.

WIE SEHR HAT DICH DAS LEBEN IN LOS ANGELES BEEINFLUSST? DIE MUSIK-, KUNST- UND DESIGNKULTUR?

Los Angeles hat mich stark geprägt. Diese Stadt ist reich an Kultur und Kunst, was einen großen Einfluss auf mich hatte. Gleichzeitig ist L.A. entspannt und chillig, umgeben von Bergen, Stränden und der Wüste. Der Zugang zur Natur und dem Leben im Freien ist ebenfalls wichtig für ein kreatives Leben. L.A. bietet eine einzigartige Mischung aus einem breiten Angebot an kulturellen Aktivitäten und der Möglichkeit, sich zurückzuziehen und zu entspannen, wenn man es braucht.

DEIN ZUHAUSE IST SO EINZIGARTIG, WEIL ES EINERSEITS GANZ ZEITGEMÄSS IST UND ANDERERSEITS EINEN BEZUG ZUR VERGANGENHEIT HAT. SEHNST DU DICH MANCHMAL ZURÜCK NACH EINER BESTIMMTEN ZEIT IN SACHEN MODE ODER MUSIK?

Am meisten sehne ich mich nach der Zeit, als wir noch nicht von so viel Technologie umgeben waren. Damals waren wir nicht ständig an unsere Handys, Computer und Fernseher mit Hunderten von Programmen gebunden – es war eine Zeit, in der alles analoger und weniger isoliert war.

WELCHER SONG VERKÖRPERT FÜR DICH DEN SOUND VON LA?

„L.A. Night“ von Yasuko Agawa.

WELCHE PLATTE VERKÖRPERT AM BESTEN DIE ENERGIE DEINES ZUHAUSES?

„Tom Tom Club“ von Tom Tom Club.

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