Sechziger

1962: Eine laute Offenbarung – Verstärker ‚Number One‘

VERÖFFENTLICHT: 9. MAI 2022

LESEDAUER: 5 MINUTEN

Jim Marshall vor der Nummer eins der Marshall-Verstärker

Jim Marshall blättert durch den Marshall-Katalog – neben ihm der erste Marshall-Verstärker.

Jim Marshalls Schlagzeugschüler und Terry Marshalls Bandkollegen strömten in den Marshall-Laden – und schon bald war er der lokale Anlaufpunkt für junge Musiker. Zu den frühen Stammkunden gehörten Ritchie Blackmore (Deep Purple und Rainbow), Jimmy Page (Led Zeppelin) und Pete Townshend (The Who). Und da keiner der eher jazzorientierten Musikläden im West End diese jungen Rock'n'Roll-Gitarristen ernst nehmen wollte, war es an Marshall, ihre Ansprüche an einen Sound zu erfüllen, der sie von ihren Zeitgenossen unterschied.

Im Jahr 1962 machten sich Jim und Terry Marshall, zusammen mit ihrem Servicetechniker Ken Bran, daran, einen donnernden neuen Verstärker zu entwickeln. Mit militärischen Komponenten aus dem Zweiten Weltkrieg experimentierend, suchte das Team nach einem einzigartigen Sound. Geleitet von den Ohren des Saxophonisten Terry entstand schließlich das Design, das später als „Number One“ bekannt werden sollte.

DAS WAR DAS PERFEKTE TEIL FÜR DIE ROCK 'N' ROLLER, DIE EINEN MARKANTEN SOUND FÜR IHRE GENERATION SUCHTEN.

„Number One.“

Dieses Gerät (eine kompakte Lautsprecherbox mit vier Zwölf-Zoll-Lautsprechern) war eine preiswertere und lautere Alternative zu den cleaner klingenden Fender-Verstärkern, die anderswo erhältlich waren. Mehr noch, es bot etwas Neues: Wenn man laut spielte, brach der Sound auf und wurde verzerrt und gesättigter. Das war das perfekte Teil für die Rock 'n' Roller, die einen markanten Sound für ihre Generation suchten.

Der unnachahmliche Marshall-Sound sollte für immer zum allgegenwärtigen „Rock“-Sound werden, und der „Number One“ sollte erst der Anfang von vielen JTM45-Verstärkern sein. Die Initialen JTM stehen treffend für Jim und Terry Marshall, während sich die „45“ auf den Effektivwert (Root Mean Square, RMS) bezieht – ein weiterer Unterschied zu konkurrierenden Herstellern, die ihre Verstärker nach der Spitzenleistung bewerteten.

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Ein Farbbild von Jimi Hendrix, der vor einem Marshall-Stack steht. Er hält sich die Gitarre an den Mund und spielt sie mit den Zähnen.

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