Wenn man an E-Gitarre denkt, kommt einem oft Jimi Hendrix in den Sinn. Er gilt als einer der einflussreichsten und inspirierendsten Gitarristen aller Zeiten und wird von unserem Gründer als „der beste Markenbotschafter, den Marshall je hatte“ bezeichnet. In diesem Artikel beleuchten wir die Geschichte, den Spielstil und das Equipment, von Hendrix, die ihn zu einer Schlüsselfigur in der Musikgeschichte gemacht haben.
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Geschichte
Der 1942 in Seattle, Washington, geborene James Marshall Hendrix lernte mit 15 Jahren Gitarre spielen und hörte dabei täglich stundenlang Bluesmusiker wie Howlin' Wolf, Robert Johnson und Muddy Waters. Später bekam er eine E-Gitarre und gründete seine eigene Band, bevor er zur Armee eingezogen wurde. Nach seiner Entlassung zog Hendrix nach Tennessee und gründete eine weitere Band. Hier spielte er live und trat als Begleitmusiker für R&B- und Bluesmusiker auf. Nachdem er sich mit Auftritten in verschiedenen Gruppen in verschiedenen Städten durchgeschlagen hatte, traf er Chas Chandler, der ihn 1966 nach London holte. Hier wurde die Jimi Hendrix Experience gegründet.
Hendrix begeisterte das Publikum mit einem Auftritt im Londoner Nachtclub Bag O'Nails, bei dem Eric Clapton, John Lennon, Jeff Beck, Pete Townshend, Mick Jagger und viele andere anwesend waren. Später unterschrieb er einen Plattenvertrag und veröffentlichte legendäre Hits wie „Hey Joe“, „Purple Haze“ und „The Wind Cries Mary“. Sein einzigartiger Rock/Psych/Blues-Sound und die spektakuläre Gitarrenshow, bei der er seine Gitarre in Brand setzte, machten ihn zu einer Musiklegende. Sein Album „Are You Experienced“ erreichte sogar Platz 2 der britischen Albumcharts, und Hendrix hatte in der Folgezeit zahlreiche erfolgreiche Singles und Alben in den Charts platziert.
Im Jahr 1969 war Hendrix der bestbezahlte Rockmusiker der Welt und stand im Mittelpunkt des legendären und äußerst beliebten Woodstock-Festivals. Dieser Auftritt wurde als „der legendärste Moment der sechziger Jahre“ bezeichnet, und auf Live-Bildern ist Hendrix oft inmitten einer riesigen Wand Marshall-Stacks zu sehen. Im Jahr 1970 reiste Jimi Hendrix zurück nach England und jammte mit der Band ‚War' im Ronnie Scotts Jazz Club, nur 48 Stunden vor seinem unglücklichen und tragischen Tod.
Spielstil und Equipment
Hendrix hatte einen wilden, kraftvollen Sound mit heulenden Gitarrensoli, den nur wenige je nachahmen konnten. Es gab ein paar Schlüsselfaktoren für seinen unverwechselbaren Stil: Seine am häufigsten verwendete Gitarre war eine Fender Stratocaster. Da Hendrix Linkshänder war, spielte er die Gitarre verkehrt herum und drehte die Gitarrensaiten um. Durch diese ungewöhnliche Positionierung der Tonabnehmer erhielt er einen helleren Klang auf der tiefsten Saite des Stegtonabnehmers. Ein weiterer charakteristischer Effekt von Hendrix war das Wah-Pedal. Das Eröffnungsriff von „Voodoo Child“ ist eine der bekanntesten Anwendungen eines Wah-Pedals in der modernen Musik.
Er kombinierte es mit Fuzz- und Oktavpedalen sowie einem Uni-Vibe, das das Rotieren eines Leslie-Lautsprechers emuliert. Hendrix war auch einer der ersten, der stereophone Phasing-Effekte in seinen Aufnahmen einsetzte. Ein weiterer Effekt, der untrennbar mit Hendrix verbunden ist, ist seine Vorliebe für Verstärkerrückkopplungen. Er trat mit einer Reihe von Marshall Super Lead 100 Watt Full-Stacks auf und besaß schätzungsweise 50 bis 100 Marshall-Verstärker. Hendrix wurde durch den Schlagzeuger Mitch Mitchell mit Jim Marshall bekannt gemacht und nutzte seine Verstärker voll aus, indem er jeden Regler bis zum Maximum aufdrehte. Das Ergebnis war der klassische, satte, übersteuerte Sound, der Hendrix Musik prägte.
Neben seiner Vorliebe für Stratocaster-Gitarren, Marshall-Verstärker und Fuzz/Wah-Pedale war Hendrix Spieltechnik ebenso einzigartig wie sein Sound. Statt Bar-Akkorde zu spielen, benutzte er häufig seinen Daumen, um den Grundton der 6. Saite zu greifen, was ihm ermöglichte, Melodielinien über dem gehaltenen Grundton zu spielen. Außerdem setzte er Doppelgriffe und Voicings mit offenen Saiten ein, um wirklich einzigartige Phrasen zu kreieren. Ein herausragendes Beispiel dafür ist die Verwendung des F#7#9-Akkords in „Foxey Lady“.