Zum üblichen Skinhead-Erscheinungsbild gehörten Springerstiefel, Hosenträger, Jeans und Harrington-Jacken, während die Haare unabhängig vom Geschlecht kurz gehalten wurden.
Einige Aspekte der Skinhead-Kultur werden heute vielleicht eher mit Rassismus und Faschismus in Verbindung gebracht, aber das war nicht immer so. Die Subkultur war ursprünglich etwas ganz anderes – eine Bewegung, die auf kulturellem Austausch, der Verschmelzung verschiedener Traditionen, sowie der Akzeptanz und Wertschätzung der Vielfalt zwischen den Menschen basierte.
In den späten 60er-Jahren tauchten Skinheads erstmals in den Arbeitervierteln und Innenstädten Großbritanniens auf. Erkennbar an ihren Springerstiefeln, Hosenträgern, Jeans mit geradem Bein und Button-down-Hemden, vermischten sie den Sound und Stil der Mods mit dem der Rude Boys. Letztere waren eine weitere lebendige Subkultur, die in Jamaika und auf den Westindischen Inseln entstand und von einigen der Hunderttausenden Migranten, die in den 50er- und 60er-Jahren aus diesen Ländern kamen, nach Großbritannien mitgebracht wurde.
Obwohl die Rude Boys aus den ärmeren Gegenden der Karibik stammten, waren sie gut gekleidet. Sie trugen oft schräg sitzende Hüte und eine messerscharfe Bügelfalte in ihren Hosen. Beide Subkulturen waren stolz auf ihren Status als Arbeiter, wobei der Stil der Rude Boys auf Ambitionen und Ehrgeiz hindeutete.
Skinheads in schicken Hemden und Cardigans tanzen zu Reggae-Musik.
Aufgrund des Charakters der Bewegungen – und des Austauschs der Kulturen, der ihnen zugrunde lag – war die Musik, die gemeinhin mit Skinheads in Verbindung gebracht wurde, sehr vielfältig. Zu den bekanntesten Künstlern gehörten jamaikanische Acts wie der legendäre Ska-, Reggae- und Rocksteady-Songwriter Desmond Dekker und das Reggae-Trio The Pioneers. Später zeigten Punk-Künstler wie Angelic Upstarts und Sham 69 Flagge für die Akzeptanz der Skinhead-Kultur und traten auf Konzerten auf, die von Rock Against Racism in den späten 70er-Jahren organisiert wurden.
Eine Bewegung, die auf kulturellem Austausch, der Integration verschiedener Traditionen, sowie der Akzeptanz und Wertschätzung der Vielfalt zwischen den Menschen basierte.
Verbindungen zu rechtsextremen Aktivisten haben die Skinhead-Identität seit ihrer Entstehung befleckt, aber Organisationen wie Skinheads Against Racial Prejudice (SHARP), die 1986 in New York gegründet wurden, hoffen, die multikulturelle Identität der ursprünglichen Bewegung zurückzuerlangen. Sie setzen sich auch heute noch mit der weißen, rassistischen Fraktion der Subkultur auseinander.
Desmond Dekker war sowohl in Jamaika als auch in Übersee eine Ikone des Rude Boy. Tracks wie „Rude Boy Train“ und „Rudie Got Soul“ sprachen die Mitglieder der Subkultur direkt an.
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